Am 27.05.1999 hat der Rat der Hansestadt Lüneburg das Sanierungsgebiet ,,Kaltenmoor’’ mit der gezeigten Abgrenzung förmlich festgelegt. Durch öffentliche Bekanntmachung am 08.02.2000 ist die förmliche Festlegung rechtsverbindlich.
Der Stadtteil Kaltenmoor hat eine relativ junge Siedlungsgeschichte, die im Zusammenhang mit der veränderten Siedlungspolitik in der Bundesrepublik Deutschland seit Mitte der 80er Jahre gesehen werden muss. Diese Siedlungen oder Stadtteile waren gekennzeichnet vor allem durch Größe, Höhe und Dichte sowie städtebaulicher Komplexität. Die Folgen des damaligen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturwandels lassen sich mit Stichworten wie Tertiärvisierung, Suburbanisierung, Regionalisierung, Entsolidarisierung und Polarisierung beschreiben.
{FOTO Luftbild Kaltenmoor}
Luftbild Kaltenmoor
Das Gesicht eines Stadtteils wandelt sich mit den Bedürfnissen seiner Bewohner und der dort arbeitenden Menschen. Ziel und Leitbild ist es, über eine integrierende und vernetzende Stadtteilentwicklung der sozialen Polarisierung und Verelendung entgegenzuwirken, einen Prozess sozialer und ökonomischer Stabilisierung in Gang zu setzen und damit ein stabiles Wohnquartier aufzubauen und dauerhaft zu sichern. Dabei sind stärker als bisher soziale, städtebauliche und wirtschaftliche Handlungsfelder miteinander zu verknüpfen.
Durch die Aufnahme in das Städtebauförderprogramm in 1999 und die Gewährung von Städtebaufördermitteln aus dem Programm "Soziale Stadt" vom Bund und dem Land Niedersachsen konnten zahlreiche Sanierungsmaßnahmen umgesetzt werden. Unter anderem wurde das Einkaufszentrum ausgebaut, diverse Spielplätze saniert, eine Skateranlage errichtet, das Jugendzentrum und die Zweigstelle der Ratsbücherei saniert, Wohnwege saniert, sowie u.a. zuletzt der Ausbau des Kreisverkehrs und des St.Stephanus-Platzes durchgeführt. Der Abschluss des Sanierungsverfahrens ist unverbindlich innerhalb der nächsten 4 Jahre geplant.
{FOTO Plan Kaltenmoor}
Plan Kaltenmoor
Im Sanierungsgebiet Kaltenmoor wurden und werden viele soziale Projekte und Aktivitäten in diversen Einrichtungen und Förderprogrammen angeboten:
Die Hansestadt Lüneburg hat auch in diesem Jahr, wie bereits die anderen Jahre zuvor, im Rahmen des Vorhabens ‚Soziale Stadt – Kaltenmoor’ einen Verfügungsfonds mit 25.000,00 € eingerichtet. Aus diesem Fonds wurden und werden vor allem kleinere bewohnerorientierte Projekte und Angebote im Sanierungsgebiet finanziert oder unterstützt.
Die Hansestadt Lüneburg hat im Januar 2009 einen Antrag für das ESF Folgeprogramm „STÄRKEN vor Ort“ (SVO) gestellt. Der Antrag wurde in 2009 positiv beschieden und jährlich konnten bis zu 100.000 € EU-Fördermittel für Mikroprojekte, für die Verbesserung der schulischen, sozialen und beruflichen Integration sowie für die Förderung von Frauen und Mädchen mit Problemen beim Einstieg oder Wiedereinstieg in das Berufs- und Arbeitsleben, bewilligt und abgerufen werden. Der speziell für das Programm eingerichtete Begleitausschuss SVO entschied durch Abstimmungsverfahren welche Mirkoprojekte gefördert wurden.
Alle Mikroprojekte wurden im Sanierungsgebiet durchgeführt und waren für die Teilnehmerinnen kostenlos.
Im Sommer 2008 hatte sich die Hansestadt Lüneburg erfolgreich mit einem Vorantrag bei dem EU-ESF Förderprogramm „Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier“ (BIWAQ) beworben. Nach erfolgreicher Hauptantragstellung wurde der Hansestadt Lüneburg für die vierjährige Programmlaufzeit eine Förderung i.H.v insgesamt 420.000 € bewilligt. Kernstück des Projektes ist das eingerichtete BerufsOrientierungsCenter (BOC) am Schulzentrum Kaltenmoor der für eine umfassende individuelle Begleitung (Coaching) der Schüler von der Berufsorientierung bis in die Ausbildung, in die Berufsbildenden Schulen (BBS) und für den Aufbau eines entsprechenden schulischen und außerschulischen Netzwerkes sorgt.
Das Sanierungsgebiet ,,Kaltenmoor’’ hat zudem ein Stadtteilbüro. Der „Bürgertreff Kaltenmoor“ ist Sammelpunkt für alle Ideen, Konzeptentwicklungen und Aktivierung örtlicher Potenziale. In dem zentral am Einkaufszentrum gelegenen Büro „Bürgertreff Kaltenmoor“ haben neben dem Leiter des Bürgertreffs, dem Sanierungsträger BauBeCon GmbH, sowie die Stadtteilzeitung KONTAKT ihren Arbeitsplatz und stehen für Fragen und Anliegen der Bewohner zur Verfügung. Außerdem steht den Besuchern im Bürgertreff eine Infothek mit Veranstaltungsflyern, thematischen Informationsbroschüren und allgemeinen wichtigen Infomaterialien zur kostenfreien Mitnahme zur Verfügung.
An jedem Freitag im Monat gibt es die Möglichkeit in der Sprechstunde im Bürgertreff von 15:00 – 16:00 Uhr mit einem/er Bürgervertreter/in zu sprechen. Die Bürgervertreter/innen im Stadtteil sind: Manfred Stark, Gertrud Sorich, Herbert Brock, Werner Pietrzyk, Harald Töwe, Friederike Schmidt.
Bei dem Sanierungsgebiet ,,Kaltenmoor’’ greift das umfassende Sanierungsverfahren.
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Größe: 42,64 ha
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Einwohner: ca. 9.000